Mindestens zweimal im Monat übt die Freiwillige Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach für den Ernstfall. Jeweils am 1. Sonntag um 09:00 Uhr und am 3. Donnerstag um 19:00 Uhr steht eine Übung auf dem Plan.

Im September stand u.a. das Thema Absturzsicherung auf dem Übungsplan.

Nach einer Objektbegehung der BRITA SE im Investzentrum, ermöglicht durch den Standortverantwortlichen Herrn Torsten Schmitt und die Sicherheitsfachkraft Herr Alexander Ramich, zum Kennenlernen der Örtlichkeiten und zur Prüfung der Möglichkeiten zur Übungsgestaltung, war ein geeignetes Übungsobjekt schnell gefunden.

Die vielseitigen Gegebenheiten vor Ort boten beste Möglichkeiten für verschiedenste Übungsszenarien, so konnte zwei verschiedene Szenarien vorbereitet werden.

Bei einem Szenario konnte bei der Erkundung eine reglose Person auf einem Dach im Bereich der Technikräume lokalisiert werden. Über einen Abhang wurde mittels Steckleiter sicher abgestiegen und die benötigten Einsatzmittel in Patientennähe gebracht. Auf dem Dach angekommen, fanden die Kameraden die verletzte Person mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung. Mit dieser Annahme war die Einsatztaktik der schonenden Rettung definiert. Mittels Leiterhebel wurde die Person auf dem Rettungsbrett (Spineboard) schonend in dauerhaft waagerechter Haltung vom Dach gerettet.

Die Alternative Rettungsmöglichkeit, wenn die Rettung zeitkritischer oder räumlich beengter ist, wäre die Rettung über eine sogenannten Leiterrutsche. Hierbei wurde das Spineboard auf die Leiteraufgelegt und der Patient geführt nach unten rutschen gelassen.

Im Logistikhof übte währenddessen die zweite Gruppe. Hier wurde kein direktes Einsatzszenario dargestellt, welches die Kamerad/innen abarbeiten mussten, sondern eine Praxisübung mit dem Gerätesatz Absturzsicherung (GSASS). Zur Nutzung des GSASS müssen die Feuerwehrmänner und -frauen eine Zusatzausbildung sowie eine arbeitsmedizinische Untersuchung nach G41 vorweisen.

Aufgrund der langen, coronabedingten Pause, wurden bei einer kurzen, theoretischen Grundlagenwiederholung, die Ausrüstung und die Vorgehensweisen sowie Besonderheiten beim Vorsteigen noch einmal aufgefrischt.

Die vier in Beselich vorhandenen Gerätesätze schaffen bei einer solchen Übung einen großen gestalterischen Freiraum und der gleichzeitige Vorstieg mehrerer Trupps ist möglich.

Nach der Einteilung von 2-Mann-Trupps legte jeweils ein Kamerad den Gurt an und rüstete sich, unterstützt durch seinen Partner, aus.

Unter der Annahme, dass die Treppen im Übungsbereich nicht mehr begehbar seien, stiegen die ausgerüsteten Kameraden jeweils über das Geländer und außen entlang der Feuertreppe der BRITA SE in die nächste höhere Ebene auf. Am Ende des Vorstiegs waren, gesichert und dadurch mit zwei freien Händen, drei Feuerwehrknoten am Stück mit einer Feuerwehrleine anzufertigen. Die Schwierigkeit stellte an der Stelle das Handling der Leine mit der Überlegung dar, in welcher Reihenfolge Mastwurf, Schotenstich und Achterknoten am besten anzulegen sind, sodass ausreichend Leine zur Verfügung steht und die Knoten sicher ausgeführt werden können.

Nach den Knoten und dem Rückstieg wurde die Ausrüstung im Trupp getauscht und der Zweite konnte seinen Vorstieg üben.

Die Übung hat den Kamerad/innen sehr geholfen, die Routine wieder zu finden und nach langer Zeit auch die körperliche Anstrengung des Kletterns wieder in Erinnerung gerufen.

Abschließend möchten wir, die Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach, der BRITA SE, vor allem den Herren Schmitt und Ramich herzlich für die gebotenen Übungsmöglichkeiten danken. Die Zeit, die sich zur Übungsvorbereitung und Planung genommen wurde, ist nicht selbstverständlich, ebenso wie die Unterstützung vor und während der Übung durch den Schichtführer Herr Licata und der Sicherheitsfachkraft als Ansprechpartner.